Chorleiter

Florian Maierl (*1985)

Florian Maierl erhielt seinen ersten Chorleitungsunterricht im Alter von 15 Jahren im Landesmusikschulwerk Oberösterreich. Es folgten Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Kirchenmusik, Sologesang und Gesangspädagogik). Ein Auslandsstudienjahr führte Maierl an die Sibelius Akademie in Helsinki. Er absolvierte Meisterkurse bei namhaften Chorleitern wie Erwin Ortner, Johannes Prinz, Johannes Hiemetsberger, Volker Hempfling, Robert Sund und Veli-Markus Tapio.
Florian Maierl arbeitete als Assistent bei einigen Chören (u.a. Wiener Singakademie, Deutscher Jugendkammerchor und Gumpoldskirchner Spatzen). 2006 gründete er den coro siamo, den er seither leitet. Maierl ist Lehrender für Dirigieren und Ensembleleitung am Salzburger Mozarteum sowie am Kirchenmusikkonservatorium der Erzdiözese Wien, sowie gelegentlich Referent bei Chorleiterkursen und Singwochen.

Florian Maierls Kompositionen und Arrangements wurden vom Wiener Kammerchor, dem Oberösterreichischen Landesjugendchor, dem coro siamo, dem Chor der Kunstuniversität Graz sowie dem Vocalensemble Lalá aufgeführt und teilweise auch auf Tonträgern veröffentlicht.

Alexander Jost (*1984)

Alexander Jost erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben. Bereits parallel zur Ausbildung am Musikgymnasium Wien studierte er am Prayner Konservatorium unter Prof. Stalze Klavier. Seine Chorleiterkenntnisse erwarb er bei Univ.-Prof. Herbert Böck. Als Sänger hat Jost in zahlreichen Chören mitgewirkt, zudem war er sechs Jahre lang Mitarbeiter des Musikinstituts für objektivierte Musikausbildung. Seit 2012 ist Jost an der Schauspielakademie Elfriede Ott als Korrepetitor sowie regelmäßig als Musiker für das Empire Studio tätig. Alexander Jost leitet mehrere Chöre in Wien und im Weinviertel, so hat er etwa im Herbst 2017 die Leitung der neu gegründeten Karlsknaben übernommen. Seit Herbst 2013 ist Jost Volksschul-Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben.

Als Komponist schuf er kleine Chorwerke vor allem für den Chorus Viennensis. Für den Chor setzte er sich außerdem als Sänger, Korrepetitor, Arrangeur und Assistent seiner Vorgänger ein.

Raoul Gehringer (1971-2018)

Raoul Gehringer ist ehemaliger Wiener Sängerknabe. Neben Studien am Konservatorium der Stadt Wien (Klavier und Klarinette), an der Universität Wien (Mathematik und Geschichte) sowie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien (Musikpädagogik und Komposition) war er Sänger, Assistent und Korrepetitor in verschiedenen Chören. Zwischen 2000 und 2007 war er Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben und bestritt in dieser Zeit 8 Tourneen mit über 500 Konzerten in mehr als 20 Ländern. Als Komponist ist Gehringer Schöpfer kleiner Chorwerke vor allem für die Wiener Sängerknaben und den Chorus Viennensis; 2004 wurde die von ihm komponierte Kinderoper "Moby Dick" im Wiener Musikverein uraufgeführt. Als Orchesterdirigent war er mit dem Wiener Kammerorchester, dem Johann Strauß Orchester Wien, der Nueva Filarmonica de Mexico und dem Kammerensemble Bratislava tätig; seit 2005 ist er Gastdirigent der Wiener Tonkunstvereinigung. Von 2008 bis zum Ausbruch seiner Erkrankung an ALS war Gehringer Assistent des künstlerischen Leiters der Wiener Sängerknaben.

Raoul Gehringer hat den Sängern des Chorus Viennensis vor allem Gelassenheit und Eigenverantwortung vermittelt. Aufgrund seiner Tätigkeit bei den Wiener Sängerknaben hat er viele junge Sänger zum Eintritt in den Chorus Viennensis motiviert, wodurch eine starke Verjüngung des Chores ermöglicht wurde.

Michael Grohotolsky (*1976)

Michael Grohotolsky wurde in Wien geboren, war Altsolist bei den Wiener Sängerknaben und studierte Musik- und Gesangspädagogik. Seit November 2001 bekleidet er die Position des Chordirektors an der Neuen Oper Wien. 2003 bekam Michael Grohotolsky den Förderpreis für junge Chorleiter des Erwin-Ortner-Fonds verliehen.
2007 wurde er künstlerischer Leiter des Wiener Kammerchores, davor (ab 2005) leitete er ihn gemeinsam mit Johannes Prinz. Neben seiner Dirigier- und Chorleitertätigkeit ist er auch als Referent bei diversen Vokalwochen und Chorleiterkursen tätig. Seit 2006 unterrichtet Michael Grohotolsky als Lehrbeauftragter im Bereich Dirigieren, Ensemble- und Instrumentalleitung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Der Chorus Viennensis hat unter Michael Grohotolsky teilweise noch nicht gesungenes Repertoire einstudiert und neue Interpretationsmaßstäbe gesetzt. Unter seiner Leitung wurden die CDs "Pasticcio" und "Weihnachtsstimmen" sowie die ORF-CD "Herwig Reiter: Chorwerke II" - allesamt mit Männerchorstücken - aufgenommen.

Raoul Gehringer (1971-2018)

Raoul Gehringer erhielt im Alter von 6 Jahren erstmals Klavierunterricht und war vom 10. bis zum 14. Lebensjahr Mitglied der Wiener Sängerknaben. Er studierte am Konservatorium der Stadt Wien (Klavier und Klarinette), an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien (Chorleitung bei Johannes Prinz, Komposition bei Heinz Kratochwil) sowie an der Universität Wien (Mathematik und Geschichte). Gehringer war Sänger, Assistent und Korrepetitor in verschiedenen Chören (Concentus Vocalis, Wiener Konzertchor, Wiener Kammerchor, Chorus Viennensis) sowie Lehrer für Musikerziehung und Gehörbildung bei den Wiener Sängerknaben.

Als künstlerische Leiter des Chorus Viennensis legte Raoul Gehringer besonderes Augenmerk auf Männerchorliteratur des 20. Jahrhunderts; daneben wurden aber auch die anderen Stärken des Chores (etwa Motetten oder Schubert-Werke) weiter ausgebaut. Im Finale des EBU-Wettbewerbes "Let the Peoples Sing" 1997 leitete Gehringer den Chorus Viennensis.

Walter Lochmann (*1955)

Walter Lochmann wurde in Wien geboren und an der Musikakademie zum Musiker ausgebildet. Er tritt regelmäßig als Dirigent, Komponist, Arrangeur und Pianist in Erscheinung. Die wichtigsten Stationen seines bisherigen musikalischen Schaffens sind: Lehrer für Musikerziehung an einem Wiener Gymnasium, Solokorrepetitor und 2. Chordirektor an der Wiener Volksoper, Gründungsmitglied, Dirigent und Studienleiter an den Vereinigten Bühnen Wien. Daneben musikalischer Leiter von Sommerspielen (Bad Hersfeld, Bruck an der Leitha) und seit 2007 musikalischer Leiter bei "teatro" - einem Verein, der Theater mit Kindern für Kinder entwickelt. Bei Konzerten des Chorus Viennensis mit Klavierbegleitung war er bereits des Öfteren im Einsatz.

Unter Walter Lochmann hat der Chorus Viennensis die Sparte der Wiener Lieder perfektioniert und sich für das Finale des EBU-Wettbewerbes "Let the Peoples Sing" qualifiziert.

Guido Mancusi (*1966)

Guido Mancusi war Sopransolist bei den Wiener Sängerknaben. Er maturierte am Wiener Musikgymnasium und studierte anschließend am Konservatorium der Stadt Wien (Fagott und Gesang) sowie an der Wiener Musikhochschule (Komposition bei Erich Urbanner und Dirigieren bei Karl Österreicher); Diplome mit Auszeichnung. Mancusi ist Gründer des "Barockensemble Vindobona". Er war musikalischer Assistent bei Adam Fischer sowie bei Riccardo Muti an der Mailänder Scala und bei den Bayreuther Festspielen. Seit 1998 ist Mancusi Chefdirigent des "Schloß Schönbrunn Orchester Wien" mit dem Schwerpunkt Wiener Klassik. Als Dirigent war er bei den Wiener Festwochen, beim Wiener Klangbogen sowie in England, Argentinien, Japan und den USA im Einsatz. Derzeit ist Mancusi Professor an der Konservatorium Wien Privatuniversität und als freischaffender Konzertdirigent tätig.

Guido Mancusis Chorleitertätigkeit beim Chorus Viennensis begann gleich mit einem großen Erfolg: dem Gewinn des ersten und des Interpretationspreises beim 5. Internationalen Männerchor-Wettbewerb "Franz Schubert". Mancusi hat viele Kompositionen und Satzadaptierungen (u.a. Wiener Lieder) für Männerchor geschaffen und dem Chorus Viennensis eine umfangreiche Repertoireerweitung (Schubert, Hindemith, Schönberg,...) beschert. Anspruchsvolle Konzerte und bedeutende CD-Produktionen (mit Philips und dem ORF) haben den Chor unter seiner Leitung auf ein professionelles Niveau gehievt.

Uwe Christian Harrer (*1944)

sowie fallweise Herbert Böck

Uwe Christian Harrer absolvierte sein Studium an der Wiener Musikakademie; Hans Gillesberger, Ferdinand Grossmann und Hans Swarovsky zählten zu seinen Lehrern. Mit Abschluss seines Studiums begann die stimm- und chorpädagogische Arbeit bei den Wiener Sängerknaben. Zahlreiche Tourneen führten ihn durch Europa, Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. In den 1980er-Jahren übernahm Harrer schließlich die künstlerische Leitung der Wiener Sängerknaben. Von 1986 bis 2009 war er künstlerischer Leiter der Wiener Hofmusikkapelle. Harrer dirigierte mehrere Orchester (u.a. Wiener Symphoniker, Bruckner Orchester Linz, Wiener Kammerorchester) und unter seiner Leitung sangen namhafte Solisten wie José Carreras, Walter Berry, Peter Schreier und Hermann Prey. Seit 1978 unterrichtet er an der Abteilung Musikpädagogik der Wiener Musikuniversität. 2000 wurde er zum ordentlichen Universitätsprofessor ernannt.

Unter Uwe Christian Harrer hat der Chorus Viennensis gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben einerseits viele Neuproduktionen für Philips Classics aufgenommen und andererseits Konzerterfolge gefeiert (wie z.B. mit Puccinis "Messa di Gloria"). Hervorzuheben sind auch Männerchorkonzerte in Passau und Leonding.

Uwe Theimer (*1944)

sowie fallweise Axel Theimer
Uwe Theimer erhielt seine musikalische Ausbildung bei den Wiener Sängerknaben und an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Komposition bei Prof. Alfred Uhl, Dirigieren bei Prof. Hans Swarowsky). Er war Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben, Korrepetitor an der Wiener Staatsoper und musikalischer Assistent von Karl Böhm, Lorin Maazel und James Levine bei den Salzburger Festspielen, Studienleiter an der Wiener Volksoper, Dirigent an der Wiener Kammeroper und der Wiener Volksoper. Er gab Konzerte als Liedbegleiter und war Dirigent auf allen Kontinenten, leitete Meisterkurse sowie Gastvorträge an Hochschulen und Colleges in Japan und den USA. Seit 2000 ist er ordentlicher Professor an der Universität für Musik in Wien.

Uwe Theimer hat mit dem Chorus Viennensis ein umfangreiches Repertoire für Männerchorliteratur erarbeitet. Er hat für den Chor viele spezifische Satzadaptierungen vorgenommen, die sich in der Folge als Langzeiterfolgsstücke etablierten. 1982 wurde unter Theimers Leitung eine Platte aufgenommen, bei der erstmals der Chorus Viennensis im Mittelpunkt stand (siehe Diskografie).

Gerald Trabesinger (*1944)

Nach dem Studium an der Hochschule für Musik in Wien war Trabesinger in den 1970er-Jahren Kapellmeister bei den Wiener Sängerknaben. 1980 nahm er eine Professur für Sologesang am Anton Bruckner Konservatorium Linz an. Von 1992 bis 1994 war er künstlerischer Leiter der Mozart Sängerknaben und gründete 1994 die Schubert Sängerknaben und das Vokalensemble Danubia Wien. Seit 1982 folgt er einem Lehrauftrag an der Universität für Musik in Wien und ist u.a. auch als Stimmbildner bei den Wiener Sängerknaben tätig.

Mit Trabesinger lernte der Chorus Viennensis den Männerchorklang auf Basis des Kärntner Liedes kennen und unter seiner Leitung gab der Chor in Waldhausen 1976 sein erstes Konzert als eigenständiger Klangkörper.

Hans Gillesberger (1909-1986)

Hans Gillesberger war einer der erfolgreichsten Chorleiter der Nachkriegszeit, der in seiner pädagogischen Tätigkeit Generationen österreichischer Musikererzieher und Musiker ausbildete und prägte. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde 2009 das Buch "Hans Gillesberger. Stimmbildner-Chorleiter-Dirigent" (von Michael Gillesberger / 2009; ISBN 978-3-85068-837-6) herausgebracht.

Gillesberger hatte hohe Qualitätsansprüche und legte großen Wert auf Homogenität, Textverständlichkeit und Intonation. Unter seiner Leitung wurden viele Schallplatten gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben aufgenommen (diverse Messen, Bach-Kantaten, Brucknermotetten, Bachs Johannespassion, Oratorien,... - Details siehe Diskografie).

Ferdinand Grossmann (1887-1970)

sowie unterstützend die Wiener-Sängerknaben-Kapellmeister:

Hermann Furthmoser
Gerhard Lang
Xaver Meyer

Ferdinand Grossmann zählt zu den bedeutendsten österreichischen Musikerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Das Buch "Den Sängern ein Vater" (von Désirée Hornek / 1987; ISBN 3-85058-014-8) erzählt die wichtigsten Stationen seines künstlerischen Schaffens.

Für den Chorus Viennensis hat Grossmann Aufbauarbeit geleistet, hat Stimmbildung forciert und den Schwerpunkt auf Tongebung und Phrasierung gesetzt. Es wurde anspruchsvolle Männerchorliteratur gesungen. Besonders hervorzuheben ist eine Aufführung von Bachs Matthäuspassion gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben in der Wiener Hofburgkapelle. Unter seiner Leitung entstanden einige Schallplatten (siehe Diskografie).

Froschauer - Track

Helmuth Froschauer (1933-2019)
Gerhard Track (1934-2022)

Die beiden Wiener-Sängerknaben-Kapellmeister lieferten erstes Notenmaterial für Männerstimmen und motivierten zur Freude am Singen im Männerensemble.

Chorleiter